Was ist ein E-SBC?

Ein E-SBC (Enterprise Session Border Controller) ist ein spezialisiertes Gerät oder eine Software, die als Schnittstelle zwischen dem internen Netzwerk eines Unternehmens und externen Kommunikationsnetzen dient und dort Sprach- und Datensitzungen sichert, steuert und optimiert.

Der E-SBC wird an der Grenze zwischen dem internen Unternehmensnetz und dem externen Netzwerk platziert. Er übernimmt die komplette Vermittlung und Kontrolle aller ein- und ausgehenden Kommunikationssitzungen, typischerweise solcher auf Basis von VoIP (Voice over IP). Dabei analysiert der E-SBC jedes Datenpaket und setzt Regeln für Sicherheit, Verschlüsselung und Qualität durch. Zusätzlich sorgt er für Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Kommunikationssystemen durch Protokollanpassungen.

E-SBCs bieten entscheidende Vorteile: Sie schützen das Unternehmensnetzwerk durch IP-spezifische Sicherheitsmechanismen gegen Angriffe wie Denial-of-Service oder Abhörversuche, verschleiern interne Netzwerktopologien und bieten Zugriffskontrollen gegen Missbrauch. 

Sie sichern die Qualität der Sprachübertragung (Quality of Service, QoS) durch Steuerung und Priorisierung des Datenverkehrs und ermöglichen eine flexible Kommunikation, auch über Anbieter- und Systemgrenzen hinweg. 

Vor allem bei erhöhtem Schutzbedarf und wenn IP-basierte Kommunikation über unsichere Netze läuft, ist der Einsatz eines eigenen E-SBC für Unternehmen unerlässlich.

E-SBCs kommen immer dann zum Einsatz, wenn Unternehmen SIP-Trunks mit eigenen Telefonanlagen koppeln oder Dienste wie Microsoft Teams anbinden möchten. Besonders bei komplexen Infrastrukturen mit verschiedenen Standorten, hybriden Systemen oder hohen Compliance-Anforderungen sind sie Standard. 

Für kleinere Unternehmen mit normalem Schutzbedarf empfiehlt sich meist die Nutzung von cloudbasierten SBC-Diensten; Unternehmen mit komplexen oder besonders schutzbedürftigen Umgebungen profitieren vom eigenen E-SBC, der individuell angepasst und betreut werden kann.