Bert Wilden verantwortet in der Geschäftsführung der Plusnet GmbH den Vertrieb. Im Interview sagt er, wie es mit dem neuen Mutterkonzern EnBW läuft, welche Sales-Chancen er in den fünf Vertriebssparten und wie er die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Channels sieht.
Wilden: Selbstverständlich war der Wechsel von QSC zu EnBW sehr herausfordernd für uns. Jeder Konzern hat ja andere Regeln, bedient unterschiedliche Märkte und weist verschiedene Stärken auf. Aber klar ist, dass für die EnBW das Telekommunikationsgeschäft sehr wichtig ist, es dafür eine klare Vorwärtsstrategie gibt und EnBW hier langfristig plant. Daher bin ich sicher, dass wir bei dieser Mutter sehr gut aufgehoben sind.
Dass wir den Übergang gut gemeistert haben, sieht man am Umsatz und am Ergebnis: Hier haben wir die hochgesteckten Ziele für 2019 mehr als erreicht. Ich bin wirklich stolz und dankbar, dass unsere Mannschaft das so toll gestemmt hat!
Wilden: Richtig, wir haben jetzt ein Schwesterunternehmen, die NetCom BW. Erfreulicherweise ist zwischen den NetCom-Kollegen und uns ganz schnell eine partnerschaftliche Zusammenarbeit entstanden, in der man sich gegenseitig befruchtet. Wir arbeiten wirklich toll zusammen!
Über die gemeinsamen vertrieblichen Chancen hat schon mein NetCom-Kollege Matthias Hermann im Interview ausführlich berichtet: NetCom hat ihren Marktschwerpunkt in Baden-Württemberg, ihre besonderen Stärken im Glasfaserausbau und unter anderem viel Erfahrung im Geschäft mit Stadtwerken.
Dafür bietet Plusnet ein bundesweites Netz, einen wunderbar funktionieren Partnervertrieb und nicht zuletzt jahrzehntelange Erfahrung bei der Netzzusammenschaltung und dem Betrieb von Breitbandnetzen – unter anderem für Kommunen.
Da sieht man schon, dass wir uns gut ergänzen. Was mich als Vertriebschef besonders freut: Es gibt bereits erste Verkaufserfolge, die aus der Zusammenarbeit beider Unternehmen resultieren – und zwar in unseren sämtlichen fünf Vertriebssegmenten. Im Verbund mit der NetCom und der EnBW können wir jetzt die ausgezeichneten Kundenkontakte in Baden-Württemberg nutzen, um unsere Telekommunikations-Dienstleistungen bundesweit anzubieten und zu vermarkten.
Wilden: Die Ziele sind auch für das laufende Jahr sehr ambitioniert. Da die Bedingungen dafür gut sind, habe ich keinen Zweifel, dass wir sie erreichen werden: Erstens haben uns unsere Kunden und Partner ein sehr positives Feedback gegeben, nachdem wir zu EnBW gewechselt sind. Die neue Eigentümerin signalisiert Stabilität und Verlässlichkeit. Für die Gewinnung von Neukunden ist das ein wichtiges Argument.
Zweitens können wir nach Neueinstellungen endlich mit voller Mannschaftsstärke arbeiten: Im Plusnet-Vertrieb arbeiten jetzt – inklusive Presales, Bid Management und Support – mehr als 60 Kolleginnen und Kollegen.
Wilden: Wir gehen davon aus, dass wir in fast allen Bereichen weiterwachsen werden. Konkret heißt das:
Wilden: Ja, aber dies ist bei uns nicht wirklich ein Thema. Meine Haltung dazu ist ganz klar: Natürlich wünsche ich mir einen gesunden Wettbewerb zwischen allen Vertriebskanälen. Aber wenn ein Partner einen großen Kunden bedienen kann, der für unseren Direkten Vertrieb nur schwer oder gar nicht erreichbar ist, dann soll der Partner selbstverständlich den Deal machen. Es soll derjenige das Geschäft machen, der den besten Zugang hat. Hauptsache, der Kunde nutzt am Ende Lösungen von Plusnet!
Mir ist sehr wichtig, dass wir einen fairen Umgang in allen Channels haben, mit offenem Visier agieren und auch bei nie ganz auszuschließenden Wettbewerbssituationen ordentlich miteinander umgehen. Das ist uns, und das sage ich durchaus mit einem gewissen Stolz, bislang hervorragend gelungen.
Häufig werden von den Kunden unserer Vertriebspartner auch Kombinationen von Leistungen aus dem Partner-Portfolio und dem Projekt-Portfolio nachgefragt. In diesem Fall betreut natürlich der Partner auch das Lösungsgeschäft.
Bei der Produktentwicklung berücksichtigen wir dieses Thema selbstverständlich auch, wie mein Geschäftsführungskollege Markus Hendrich im Interview schon gesagt hat: Alle Produkte und Lösungen werden so konstruiert oder angepasst, dass sie künftig über alle Vertriebskanäle verkauft werden können. Unsere Telefonanlage IPfonie PBX haben wir zum Beispiel lange Zeit nur über den Direkten Vertrieb angeboten. Inzwischen machen wir sie auch dem Partnervertrieb zugänglich.
Übrigens denken wir auch darüber nach, inwieweit wir unsere Partnerunternehmen in unser wachsendes Geschäft mit den Stadtwerken einbeziehen können. Unsere Partner brauchen sich also um Channel-Konflikte bei Plusnet keine Sorgen zu machen.
Wilden: Unsere Kunden finden in uns einen TK-Partner, der ihnen passgenau all das liefert, was sie benötigen. Da wir selbst ein Mittelständler sind, kennen wir die Bedürfnisse gerade der mittelständischen Kunden und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Wir stehen für die Attribute, die den deutschen Mittelstand auszeichnen: Flexibilität, Schnelligkeit und Qualität. Uns ist wichtig, dass unsere Kunden dedizierte Ansprechpartner haben und wissen, wer sie unterstützt, wenn sie etwas benötigen oder eventuell einmal ein Problem haben.
Darüber hinaus ist Sicherheit ein Faktor, der für unsere mittelständischen und unsere Großkunden immer wichtiger wird: Plusnet liefert ihnen den kompletten Service ausschließlich aus Deutschland. Und höchste Qualität ist immer unser Ziel: So sind WLL, SIP-Trunks oder unsere Cloud-Telefonanlage extrem ausgereift, weil wir sie seit vielen Jahren erfolgreich anbieten.
Wir wollen die Besten sein und haben daher unser Ohr am Partner und Kunden. Wünsche nach bestimmten Produkten und Lösungen versuchen wir genauso zu befriedigen, wie wir uns mit Kritik auseinandersetzen. So arbeiten wir zum Beispiel gerade daran, bald ein eigenes SD-WAN-Produkt zu launchen. Und wir verbessern unsere Qualität, zum Beispiel durch Digitalisierung unseres Portfolios mit Hilfe eines Portals, über das die Kunden und Partner die Plusnet-Produkte leichter bestellen und managen können. Im Rahmen einer Qualitätsoffensive stellen wir außerdem derzeit alle unsere Prozesse, Abläufe und Schnittstellen auf den Prüfstand.
Wilden: Ja, richtig. Das Ausscheiden von Dr. Jürgen Mattfeldt als Interimsgeschäftsführer im Herbst 2019 war aber von Anfang an geplant gewesen und somit ein normaler Vorgang. Er bleibt uns jedoch als Beirat weiterhin gewogen.
Veronika Bunk-Sanderson, die voraussichtlich am 1. April 2020 bei Plusnet und NetCom BW als Chief Financial Officer (CFO) einsteigt, wird uns in der Geschäftsführung verstärken. Wir freuen uns sehr, denn sie wird uns – neben mir CEO Bernhard Palm und Markus Hendrich (Technik, dem Marketing und der Produktentwicklung) – an der kaufmännischen Front sehr unterstützen.
Die promovierte Philosophin kommt übrigens von Telefónica Deutschland, wo sie in den vergangenen fünf Jahren als Director Corporate Communications & Investor Relations tätig war. Davor hatte sie verschiedene Positionen im Financial-Services-Bereich inne und war auch Senior Investor Relations Officer bei der Telekom Austria Group. Sie ist damit nicht nur ein Finanzprofi, sondern bringt auch ein intensives Verständnis für die Telekommunikationsbranche mit.
Veröffentlicht am 26. Februar 2020
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