Ruft der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) zu den alljährlichen Fiberdays, ist die Branche zur Stelle. Die Leitmesse rund um digitale Infrastruktur und Glasfaserausbau im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden war in diesem Jahr in Präsenz wieder gut besucht. In zahlreichen Workshops und Panels debattierten Vertreter aus Wirtschaft und Politik rund um den Glasfaserausbau in Deutschland. Dabei standen auch Effizienz und Nachhaltigkeit im Fokus.
Wer sich am 15. und 16. März Richtung Wiesbaden aufmachte, brauchte Geduld. Nicht nur auf Deutschlands Datenautobahn geht es noch immer nicht so schnell voran, wie es sollte. Auch auf der Straße war Ausdauer gefragt. Lange Staus rund um Wiesbaden und eine knappe Parkplatzsituation vor Ort deuteten auf reges Interesse der Branchenmesse hin.
Während sich zeitgleich zur Embedded World in Nürnberg die Entwickler von smarten Ideen für das Internet der Dinge trafen, gaben sich in Wiesbaden die Erbauer der dafür notwendigen Infrastruktur ein Stelldichein: Etwa 230 internationale Aussteller präsentierten an zwei Tagen ihre Dienstleistungen und Innovationen.
Ein Thema auf den Fiberdays sind weiterhin die Hürden beim Glasfaserausbau in Deutschland. Wer auf staatliche Förderungen beim Ausbau zurückgreift, sieht sich einer Vielzahl von Auflagen gegenüber, die für manchen Anbieter eine Förderung eher unattraktiv und langwierig macht. Beliebter und natürlich auch von der Politik favorisiert, bleibt der eigenwirtschaftliche Ausbau.
Rund 170 Anbieter tummeln sich auf dem umkämpften Markt um die Glasfaser Infrastruktur in Deutschland. 50 Milliarden Euro will die Branche in den nächsten Jahren in den Ausbau stecken. Auch angesichts der aktuellen Entwicklung von Zinsen und Inflation gilt es, gute Business-Cases zu bauen, die idealerweise auf etablierten, funktionierenden Geschäftsmodellen aufsetzen. Ein umfänglicher Blick auf Chancen und Herausforderungen der Kupfer-Glasfaser-Transformation hilft ebenfalls. So lässt sich eine gute Ausgangsbasis für ein erfolgreiches Glasfasergeschäft schaffen. Doch das ist nicht alles: Wer eigenwirtschaftlich ausbaut, braucht Sicherheiten: Nur bei den richtigen Vorvermarktungsquoten lohnt es sich, den Bagger durch die Straßen zu schicken.
Und jetzt kommt die Telekom ins Spiel: Immer wieder wird Kritik laut, dass es das Unternehmen mit seiner immensen Marktmacht alternativen Anbietern zunehmend schwer macht, die dringend benötigte Glasfaser wirtschaftlich zu betreiben. Kaum sind die Bagger fertig und die Glasfaser im Boden, kommt die Telekom und verlegt ihrerseits eigene Leitungen daneben.
Der Effekt: Ein bereits erschlossenes Gebiet wird ein zweites Mal mit Glasfaser beglückt. Für den kleineren Anbieter ist dieses Gebiet dann meist verloren und nicht mehr wirtschaftlich. Mit diesem so genannten „Überbau“ werden alternative Anbieter aus dem Geschäft gedrängt und der Glasfaserausbau im Ganzen eher verlangsamt als beschleunigt.
Um den Glasfaserausbau voranzubringen und für Wettbewerb auf, statt zwischen den Netzen zu sorgen, setzt Plusnet auf Open Access. Auf dem Fiberdays Panel „Technik, Innovationen und Produkte“ unterstrich Christian vom Scheidt, Head of Product Management B2B, noch einmal den Standpunkt von Plusnet: „Mit unserer Open-Access-Plattform Netbridge möchten wir die bundesweit verteilten Infrastrukturen zu einem virtuellen Giganetz zusammenführen. Netzbetreiber sichern sich so die Vorteile einer schnelleren Netzauslastung sowie Investitionsrendite und für Vermarkter entstehen so neue Potenziale. Gleichzeitig profitieren Geschäfts- wie Privatkunden von einer größeren Anbieterauswahl.“
Durch Kooperationen mit anderen Anbietern werden Netze unterschiedlicher Anbieter zusammengeschaltet und die größere Reichweite für alle gemeinsam nutzbar gemacht. S/PRI ist hier der Standard für Schnittstellen und Prozesse. Diese Netzaggregation sorgt zusätzlich für eine effizientere Auslastung eigenwirtschaftlich gebauter Netze und einen schnelleren Return on Invest.
Mit ihren Produkten zur Standortvernetzung und cloudbasierten Telefonie-Lösungen erreicht Plusnet heute bereits über 25.000 Kunden in Deutschland und verfügt über ein großes Netzwerk an professionellen Vertriebspartnern. Für Plusnet ist die Glasfaser daher eine wichtige Investition in die Zukunft. So baut das Unternehmen gezielt unterversorgte Gewerbegebiete in Deutschland aus und löst mit der Glasfaser sukzessive auch das eigene „alte“ DSL-Netz auf Kupferbasis ab.
Doch nicht nur aus technischer Sicht ist der Glasfaserausbau in Deutschland ein wichtiger Invest in die Zukunft. Was oft übersehen wird: Die Glasfaser ist nachhaltiger und aus Klimaaspekten wünschenswert: Im Vergleich zu Kupferleitungen wird zum Betrieb deutlich weniger Energie benötigt. Die Glasfaser ist damit die energieeffizienteste Internet-Zugangstechnologie.
Und auch der BREKO rät: „Um für mehr Nachhaltigkeit beim Ausbau zu sorgen, sollte vor allem der Überbau von Glasfasernetzen vermieden werden. Anstatt parallele Netze aufzubauen, sollten Glasfasernetze mittels eines offenen Netzzugangs (Open Access) bestmöglich ausgelastet werden. Dies spart Kosten und Ressourcen und leistet einen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen.“
Für Plusnet waren die diesjährigen Fiberdays ein voller Erfolg. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Veröffentlicht am 21. März 2023
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