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ANGA COM 2024
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Glasfaserausbau: Verschlafen wir (schon wieder) die Zukunft?

Dennis Knake

Autor des Beitrags

Dennis Knake (Jg. 1975) ist Senior Manager Unternehmenskommunikation der Plusnet GmbH. Von Mitte 2016 bis Ende 2022 war er als Communication Manager im Bereich Internet of Things (IoT) tätig. Von 2004-2016 verantwortete er als Pressesprecher der QSC AG (heute q.beyond) die ITK-Fachthemen und gestaltete maßgeblich die Social Media Strategie des Unternehmens mit. Der gelernte Redakteur arbeitete zuvor bei verschiedenen Tageszeitungen vor allem im Bereich Online-Produktion und schloss 2003 sein Volontariat bei einer großen deutschen Verlagsgruppe ab.

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Das war sie wieder, die ANGA COM, die jährliche Kongressmesse für Breitband und Medien in den Hallen der Kölnmesse. Längst füllt das Branchenevent die Lücke, die das Ende der CeBIT in der Telekommunikationsbranche hinterlassen hat. Angefangen hatte alles 1974 als „Arbeitsgemeinschaft für Betrieb und Nutzung von Gemeinschaftsantennen und -verteileranlagen“. Der Name ist geblieben, die Kernthemen haben sich längst verschoben. Eines davon: Der Glasfaserausbau in Deutschland – und seine die Hürden.

Auch in diesem Jahr präsentierte sich Plusnet in Halle 8 dem Event in Köln. Statt nur mit Fokus auf kommunalen Breitbandausbau präsentierte sich das Unternehmen in diesem Jahr mit dem gesamten Portfolio: Internet, Vernetzung, Telefonie – und allem, was dazu gehört. Und dennoch: Der Glasfaserausbau stand auch in diesem Jahr auf der ANGA auch für Plusnet ganz oben auf der Agenda.

Fast schon traditionell ist das alljährliche „Open-Access“-Panel im umfangreichen Kongressprogramm der ANGA. Open Access, unter diesem Schlagwort verstehen die Telekommunikationsanbieter die Zusammenschaltung ihrer Netze zum Nutzen aller. Jeder stellt dem anderen die eigene Infrastruktur zur Verfügung. Der Anbieter erreicht so eine schnellere Auslastung der Netze und einen besseren Return on Invest, die Nutzer erweitert ihre eigene Glasfaserreichweite, ohne selbst ausbauen zu müssen.

Die Kupfer-Tage sind gezählt: „Niemand wird es sich langfristig leisten können, mehrere Netze parallel zu betreiben“, sagt Plusnet CEO Ulrich Hoffmann auf der ANGA COM 2024. Foto: (c) 2024 Joana Heinrich

Glasfaserkooperationen: Von der Theorie zur Praxis

So hat die Plusnet bereits mehrere Kooperationen abgeschlossen, um ihren Kunden Glasfaser auch außerhalb der eigenen Ausbaugebiete – hauptsächlich Gewerbegebiete in Deutschland – anbieten zu können. Das Unternehmen kann heute bereits auf das Glasfasernetz der Deutschen Telekom zugreifen, hat aber auch mit weiteren Partnern wie etwa Eurofiber (ehemals Vattenfall Eurofiber) in Berlin oder Glasfaser Nordwest Kooperationen vereinbart. Pünktlich zur ANGA verkündete Plusnet eine Partnerschaft mit der Deutschen GigaNetz GmbH, die Plusnet künftig den Zugriff auf weitere rund 500.000 Haushalte ermöglichen soll.

Soweit zur Theorie. In der Praxis gestaltet sich die Umsetzung dieser offenen Netzgemeinschaft doch etwas komplizierter. Bevor sich die Glasfasernetze untereinander nutzen lassen, müssen viele Details geklärt werden. Auf technischer, aber auch vertraglicher Ebene. Und hier mahlen die Mühlen eben langsam. Auch sind die Interessen der unterschiedlichen Anbieter nicht immer auf einem Level. Während der eine lieber erstmal selbst versucht, in seinem Ausbaugebiet zahlende Kundschaft zu gewinnen, zeigen sich andere von Tag 0 an offener und teilen ihr Netz gerne gleich mit Mitbewerbern.

Während aktuell also viele Anbieter gegenseitig versuchen, für sich möglichst günstige Konditionen mit anderen Anbietern auszuhandeln, geht Plusnet – wie auch einige andere Anbieter – einen anderen Weg: Kooperationen einsammeln und das dadurch neu entstandene virtuelle „Gesamtnetz“ auf einer gemeinsamen Plattform – ähnlich wie auf einem Marktplatz – weiteren Anbietern zur Verfügung zu stellen. „Netbridge“ nennt Plusnet diesen Marktplatz, über den auch kleine Anbieter oder Kommunen künftig Zugriff haben sollen, um ihren Kunden bundesweit Glasfaseranschlüsse zu eigenen Konditionen anzubieten.

Plusnet Stand auf der ANGA COM 2024
Kommunikation wurde am Plusnet Stand auf der ANGA COM 2024 auch auf persönlicher Ebene gepflegt. Foto: (c) 2024 Joana Heinrich

Glasfaser kommt - und viele warten ab

Und dann sind da am Ende auch noch die Konsumenten: Wollen die überhaupt die schnelle Glasfaser? Während der Glasfaserausbau in Deutschland Milliarden verschlingt, stehen die Anbieter vor einem weiteren Problem: Die zögernden Konsumenten.

Obwohl die Tage des klassischen DSL gezählt sind, halten sich viele mit einem Umstieg auf Glasfaser noch zurück. Eine Hürde ist mit Sicherheit der notwendige Eingriff in die eigene Immobilie. Ein echter Glasfaseranschluss endet schließlich nicht an der Straße vor dem Haus, sondern muss mindestens in den Keller, in Mietwohnungen am besten in jede einzelne Wohnung verlegt werden. Jeder Meter Kupferkabel, der noch bis zum eigentlichen Endgerät verbleibt, drückt am Ende die mögliche Bandbreite.

Und da ist das zweite Problem: Vielen Konsumenten genügen offenbar die aktuellen Bandbreiten, die ihnen vor allem in den Städten zur Verfügung stehen noch. Telefonie, TV-Streaming, das alles ist mit VDSL oder Kabel grundsätzlich heute möglich. Dennoch: Auch hier entwickeln sich die Technologien weiter. Die Bilder werden immer hochauflösender, der Sound detaillierter. Mehr und mehr Devices ziehen in nur einem Haushalt regelmäßig Daten. Homeoffice, Videokonferenzen und die gleichzeitige Nutzung mehrerer Streams in Familien bringt auch die klassischen Technologien irgendwann an seine Grenzen. Vielleicht noch nicht heute, aber gewiss in ein paar Jahren. Kurzum: Glasfaser hat viele Vorteile, die die Konsumenten heute noch nicht sehen.

Um die Glasfaser zum Erfolg zu führen, muss die Branche besser mit dem Kunden kommunizierenUlrich Hoffmann, CEO Plusnet GmbH

Auch im geschäftlichen Umfeld wird der Bandbreitenbedarf künftig immer weiter steigen. Datenbasierte Geschäftsmodelle, Echtzeitanwendungen, Skalierbarkeit, Backup. „All das macht die Glasfaser künftig zum Mittel der Wahl“, sagt Plusnet CEO Ulrich Hoffmann. Und auch wenn die Telekom ihr Kupfernetz in absehbarer Zeit noch nicht abschalten wird, ist sich Hoffmann sicher „Niemand wird es sich auf Dauer leisten können, mehrere Netze gleichzeitig zu betreiben. Um die Glasfaser zum Erfolg zu führen, muss die Branche besser mit dem Kunden kommunizieren. Wichtig ist es aber auch, an einem Strang zu ziehen. Wir brauchen einen einheitlichen Standard in den Vorleistungsprodukten, damit wir die Flächendeckung erreichen.“

Da waren sich auch alle beteiligten auf dem Open Access Panel der ANGA COM einig: Der Ausbau findet jetzt statt, alle Unternehmen sind gefragt, den Nutzen von Glasfaser besser zu kommunizieren. Und zwar so, dass die Vorteile allen klar werden. Geschäftskunden ebenso wie Privatnutzern aller Altersgruppen. Gelingt das nicht, läuft Deutschland abermals Gefahr, bei der Digitalisierung im globalen Vergleich abgehängt zu werden.

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