Wieso und wie wird Plusnet selbst in den Glasfaserausbau einsteigen? Dazu haben wir Bert Wilden interviewt, der als Chief Customer Officer in der Geschäftsführung der Plusnet GmbH für den Vertrieb zuständig ist.
Bert Wilden: Damit starten wir in eine neue Ära unseres Unternehmens und treiben den Wechsel von der Kupfer- zur Glasfasertechnologie voran. Der Hintergrund ist klar: Die Digitalisierung erfordert höhere Bandbreiten der Datenübertragung – weit mehr, als über Kupferdrähte zu realisieren ist.
Die Corona-Krise hat uns eindringlich vor Augen geführt, dass die Infrastruktur in vielen Regionen Deutschlands den Anforderungen einer digitalen Gesellschaft nicht ansatzweise genügt. Fast immer mangelt es dabei an einer leistungsstarken Breitbandversorgung, um geschäftliche und auch private Aufgaben – Stichworte: Home-Office und Homeschooling – erfüllen zu können. Diese Herausforderung beschäftigt Politik, Kommunen und Unternehmen.
Genau hier ergibt sich für die kommenden Jahre ein immenses Potenzial für unsere Angebote. Genau hier setzen wir an – als starker und verlässlicher Partner vor Ort.
Bert Wilden: Unsere Aktivitäten sind zentraler Bestandteil der Strategie unserer Konzernmutter EnBW. Als innovativer Infrastrukturpartner möchte EnBW auch abseits des Heimatmarkts Baden-Württemberg, in dem sie bereits mit ihrer Tochter NetCom BW erfolgreich tätig ist, die eigene Position im TK-Markt stärken und in den Glasfaserausbau einsteigen. Während NetCom BW ihre starke regionale Marktposition im Heimatmarkt Baden-Württemberg weiter ausbauen wird, treibt Plusnet das Wachstum im übrigen Bundesgebiet voran.
Dabei verfolgen wir einen fokussierten Ansatz: Wir agieren nicht flächendeckend, sondern multilokal. Wir bauen dort aus, wo wir potenzielle Kunden treffen können – also mittelständische und größere Unternehmen. Daher werden wir uns jetzt vor allem auf Gewerbegebiete konzentrieren. Dort werden wir – sofern vorhanden – auch an Privatkunden vermarkten.
Darüber hinaus werden wir unsere Netze zu einer Glasfaser-basierten Open Access Plattform aggregieren, die zusätzliche Vermarktungsoptionen und damit eine bessere Netzauslastung ermöglicht. Dabei profitieren wir sowie vor allem unsere Kunden und Partner natürlich vom im Dezember 2020 erworbenen Glasfaser-Backbone der GasLINE.
Bert Wilden: Wir planen, die ersten Gewerbegebiete im Laufe dieses Jahres zu erschließen. Dafür haben wir Anfang Mai ein neues Vertriebsteam an den Start gebracht – den Kommunalvertrieb, den wir sukzessive aufstocken werden.
Das Team unter Leitung von Uwe Plonka wird sich vor allem um die Vertragsabschlüsse mit den Kommunen kümmern. Er wird eng mit unseren anderen Vertriebs-Units – Direkter Vertrieb, Indirekter Vertrieb und Wholesale – zusammenarbeiten, die nach wie vor für die Betreuung der Kunden und Partner zuständig sind.
Die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern, Value-Added-Resellern und Internet-Service-Providern hat sich in der langen Geschichte unseres Unternehmens bewährt und soll auch im Glasfaserzeitalter weitergehen. Also ein klares Commitment für unseren Partnervertrieb!
Bestands- und Neukunden können natürlich auch weiterhin auf die bekannten Produkte und Lösungen zählen. Durch den Einstieg in den Glasfaserausbau steigern wir allerdings noch einmal deutlich unsere Wertschöpfungstiefe und werden damit für existierende und potenzielle Kunden sowie Partner noch attraktiver.
Bert Wilden: Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich die Investitionen in eine eigene Glasfaserinfrastruktur lohnen werden! Wie gesagt: Der Zeitpunkt ist günstig, viele für uns attraktive Orte und Gewerbegebiete warten noch auf einen Glasfaseranschluss und auch die Bundesregierung hat bei ihrer Förderung die Zeichen auf „Gigabit“ gestellt.
Unsere Glasfaseraktivitäten sind zudem fester Bestandteil des langfristigen Transformationsplans der EnBW, sich zum innovativen Infrastrukturpartner zu entwickeln und damit unzählige Chancen für neue Geschäftsmodelle zu erschließen.
Bert Wilden: Auch wir mussten unsere Mitarbeitenden ins Home-Office schicken und uns komplett umstellen. Da wir schon lange mit digitalen Arbeitsplätzen ausgestattet sind, hat das gut geklappt. Unser Bestandskundengeschäft konnten wir so auch ohne nennenswerte Einbußen fortführen und darüber hinaus durch Bandbreitenerhöhungen und höheren Traffic-Verbrauch im Voice-Umfeld teilweise sogar noch ausbauen. Schwieriger war das Neukundengeschäft. Große Infrastrukturabschlüsse bekommt man nur im direkten Kundenkontakt zustande, nicht via Videokonferenz. Allerdings haben wir die Zeit genutzt und unsere Sales-Pipeline sehr gut gefüllt.
Ich bin sehr optimistisch, dass wir nach Abflauen der Pandemie auch im Neukundengeschäft wieder voll durchstarten können. Schließlich haben wir unseren Kunden etwas zu bieten, was sie woanders kaum finden: Wir sind agil und flexibel. Unsere Kunden erreichen uns über einen kurzen Draht, profitieren von unserer Lösungsorientierung und von stabilen Services.
Bei uns steckt drin, was draufsteht: Wir machen Telekommunikation einfach. Und zukunftssicher.
Veröffentlicht am 15. Juni 2021
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