Für den eigenwirtschaftlichen Ausbau ist ein Kooperationsvertrag, den das Unternehmen mit der Stadt oder Gemeinde abschließt, nicht notwendig, die Unterstützung der Kommune kann aber durchaus hilfreich sein. Bevor der erste Bagger anrollt, beginnt die Vorvermarktung. Nur wenn ausreichend Vorverträge mit den Gewerbetreibenden bzw. Haushalten im betreffenden Gebiet abgeschlossen werden konnten, wird gebaut. Die zu erreichende Quote liegt in der Regel bei 20 bis 40 Prozent im betreffenden Anschlussgebiet, damit sich das Projekt rechnet.
Vorteil des eigenwirtschaftlichen Ausbaus für die Netzbetreiber: Sie liefern schnelles Internet im eigenen Netz und damit auf eigene Rechnung an die Kundinnen und Kunden. Zudem können sie die Leitungen später gegen Nutzungsentgelt auch anderen Anbietern zur Verfügung stellen.
Ein lukratives Geschäftsmodell – so verlockend, dass in den vergangenen Jahren viele Unternehmen begannen, quer durch die Republik Glasfaser zu verlegen. Laut Bundesnetzagentur treiben rund 300 Unternehmen Ausbau in Deutschland voran. Die Euphorie wurde und wird durch bürokratische Hürden und langwierige Genehmigungsverfahren aber immer wieder gebremst, bemängeln neben den Telekommunikationsanbietern auch die Verbände VATM und BREKO – das will die Bundesregierung ja nun ändern.
Doch auch die zögernden Konsumenten, die beim Thema Glasfaser lieber noch abwarten, drosseln das Tempo beim Ausbau. Um die eigenen Netze trotzdem auszulasten und Einnahmen zu sichern, kooperieren immer mehr Anbieter und setzen zunehmend auf Open Access (lesen Sie dazu auch Beitrag über die Plusnet-Bestrebungen zum Thema Open Access.